Schlösser und Burgen

Geschichte

Die ältesten Funde, darunter zwei Beile aus Kupfer oder Bronze, die auf die Besiedlung der Umgebung des Schlossbergs hinweisen, sind ca. 3000 Jahre alt. Das Schloss Bruck wurde in den Jahren 1252 bis 1277 von den Görzer Grafen errichtet und diente ihnen bis ins Jahr 1500 als Wohnsitz. Als im selben Jahr der letzte Görzer Graf Leonhard von Görz kinderlos starb, fielen seine gesamten Besitzungen, darunter auch Schloss Bruck, König Maximilian I., dem späteren Kaiser zu, der es mit der Grafschaft Tirol vereinigte. Nach einer kurzen Besitzzeit durch Virgil von Graben verkaufte Maximilian am 10. August 1501 dem Freiherrn Michael von Wolkenstein die Herrschaft Lienz einschließlich des Schlosses für 22.000 Gulden auf „ewige Rücklösung“. Die Freiherren blieben bis ca. 1608 im Schloss. Die Brüder Sigmund und Christoph von Wolkenstein-Rodenegg erbauten in den Jahren von 1606 bis 1608 aufgrund der Kälte im Schloss die Liebburg am heutigen Hauptplatz der Stadt Lienz als Wohnschloss. Von 1796 bis zur Besetzung der Stadt durch Truppen der Französischen Republik unter General Joubert im Jahr 1797 wurde Schloss Bruck als Kaserne genutzt. In den darauffolgenden Jahren befand es sich im Privatbesitz und diente als Gasthaus, Brauerei und Spedition. Am 13. Juni 1943 wurde im Schloss Bruck das Heimatmuseum des Bezirks Osttirol eröffnet.

Burg Heinfels

ist eine ausgedehnte Höhenburganlage oberhalb von Heinfels in Osttirol. Die strategisch gut gelegene Wehranlage auf 1130 m ü. A. stellt ein markantes Wahrzeichen des östlichen Pustertals dar. Von der Burg aus hat man eine weite Sicht drauaufwärts und drauabwärts sowie in das gegenüber mündende Tiroler Gait

Geschichte

Die sagenumwobene Gründung durch die Hunnen geht auf das 5. Jahrhundert zurück. Bis ins 16. Jahrhundert hinein wurde die Burg daher als „Huonenfels“, „Huonifels“, „Huenfels“ oder „Heunfels“ bezeichnet. Die heutige Geschichtsforschung geht aber davon aus, dass Heinfels von den Awaren gegründet wurde. Ebenso gilt es als wahrscheinlich, dass die Burg seit dem 7. Jahrhundert den bayerischen Herzögen gehörte.

Im Jahre 1239 tritt erstmals mit Otto Welf de Hunenvelse, welcher den Älteren Herren von Welfsperg angehörte, ein Ministerial auf, der sich nach der Burg benannte. 1243 wird die Burg erstmals urkundlich erwähnt und war im Besitz von Freisinger Ministerialen.

Noch im 13. Jahrhundert erlangten die Grafen von Görz die Burg Heinfels durch Erbe und bauten diese, von 1275 an, zu einem wichtigen Stützpunkt aus, welcher auch den Sitz eines Gerichts inbegriff. Wann die Burg in den Besitz der Görzer Grafen kam, ist nicht bekannt, jedoch wird sie in einem Vertrag desselben Jahres zwischen den beiden Görzern Meinhard II. und Albert I. an letzteren übergeben. Demnach muss die Burg schon vorher in Görz'schem Besitz gewesen sein.

1307 fiel die Burg samt dazugehörigem Besitz und Gericht durch Erbvertrag zwischen Albert II. und Heinrich III. an Albert. Dieser teilte noch zu Lebzeiten sein Erbe unter seinen Söhnen auf.


Laurentiuskapelle, Weihe 1331, Burg Heinfels.

Im Jahre 1460 verlor Graf Johann II. von Görz den Streit um das Erbe der Grafen von Cilli gegen Kaiser Friedrich III. Zusätzlich verlor er durch den Frieden von Pusarnitz seine Kärntner Besitzungen und die Residenz Bruck. Daraufhin zog er nach Heinfels und wählte es als seinen zukünftigen Wohnsitz. In der Folgezeit baute er die Burg zur Wohnburg aus und errichtete ebenso starke Verteidigungsanlagen.

Ansicht der Burg Heinfels von Osten.

Als der letzte Görzer Graf Leonhard starb, fiel die Burg aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1394 am 12. April 1500 an den Habsburger Maximilian I. Er verwendete sie als Waffen- und Munitionsdepot und ließ sie erweitern. Ein Jahr später verpfändete Maximilian die Burg auf Grund von Geldsorgen an den Brixner Bischof Melchior von Meckau, wobei diese Verpfändung noch zu Lebzeiten Graf Leonhards von Görz abgesprochen worden war. Inzwischen hatte jedoch der görzische Hauptmann und Burggraf Virgil von Graben Heinfels auf Lebenszeit zur Verwaltung übertragen bekommen, was nun nicht rückgängig gemacht werden konnte, zumal Von Graben im ganzen Übergangsprozess des Görzer Erbes in habsburgische Hände eine tragende Rolle zukam. Erst nach seinem Tod 1507 wurde Virgils Sohn Lukas von Graben zum Stein, der mit der Verwaltung von Heinfels betraut gewesen war, am 24. Februar 1508 aufgefordert, Schloss, Gericht und Amt Heinfels mit allen Zugehörungen dem Brixner Bischof abzutreten, gleichzeitig wurden alle Untertanen zum Gehorsam gegenüber dem Fürstbischof aufgefordert. [1]

Auf Grund der anhaltenden venezianischen Konflikte und der Bedrohung durch die Türken wurde die Burg stets in Stand gesetzt und modernisiert. Die Bevölkerung musste dafür meist die Kosten aufbringen. Dies hatte zur Folge, dass es zu Bauernaufständen kam. 1525 wurde die Burg vorübergehend von den Bauern besetzt. Ein Jahr später, am 7. Juli 1526, konnten die Burgmannen eine erneute Belagerung eines 2000 Mann starken Bauernheeres unter Führung von Michael Gaismair abwehren.

1570 löste der Tiroler Landesfürst Erzherzog Ferdinand II. das Pfand für Burg Heinfels wieder ein. Allerdings musste er 1581 die Besitzungen wieder an das Bistum Brixen und den damaligen Bischof Johann Thomas von Spaur verpfänden.

1593 kam es zu größeren Bauarbeiten, die der Burg weitgehend ihr heutiges Aussehen gaben.

Im Jahre 1612 löste Erzherzog Maximilian III., genannt der Deutschmeister, die verpfändete Herrschaft Heinfels wieder aus und übergab sie Engelhard Dietrich von Wolkenstein-Trostburg. Bei einem Großbrand am 15. Januar 1613 wurden große Teile der Burg völlig zerstört. Bald darauf wurde die Burg durch die Hofkammer wiedererrichtet und auf Grund der anhaltenden venezianischen Bedrohung die Wehranlagen noch erweitert.

Erzherzog Leopold V. kaufte das Anwesen 1629 zurück, verpfändete es jedoch gleich an das Stift Hall. Nach dem Konkurs der Pfandinhaber übernahm das Königliche Damenstift Hall noch im selben Jahr die Burg. Zuerst übernahmen sie nur das Pfandrecht, 1654 erwarben sie Heinfels jedoch durch Kauf. In dieser Zeit verschlechterte sich der Bauzustand der Burg rapide. Ein Erdbeben im Jahre 1714 führte zu weiteren schweren Schäden an der Burg.

1783 löste Kaiser Joseph II. das Damenstift auf, was zur Folge hatte, dass der gesamte Besitz, darunter auch Heinfels, an den Staat fiel. 50 Jahre später wurde die leerstehende Burg an die Gemeinden des Gerichtsbezirks Sillian, mit Ausnahme von Innichen, verkauft. Zwischenzeitlich wurde das Gebäude an Baron Ertl aus Graz verpachtet.

1880 zog jedoch eine Kompanie Tiroler Kaiserjäger in Heinfels ein. Sie nutzten die Burg bis ins Jahr 1910 als Kaserne, wodurch diese sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dies hatte zur Folge, dass im schneereichen Winter 1917 das Dach des romanischen Wohnturms einstürzte. 1932 stürzte schließlich die westliche Giebelwand des Wohnturms ein. Dabei wurden der Kapellenerker und der Treppenturm schwer beschädigt.

Vier Jahre später, 1936, wurde Burg Heinfels an die Marktgemeinde Sillian versteigert. Diese verkaufte noch im selben Jahr die Burg am 26. August an den ortsansässigen Geschäftsmann Alois Stallbaumer. Dieser versuchte mit seinen finanziellen Mitteln die Burg vor weiterem Verfall zu bewahren. In seinem Testament vermachte er die Burg 1974 dem Jesuitenkollegium in Innsbruck. 1977 erwarb sie der Wiener Rechtsanwalt Dr. Max Villgrattner.

1999 wurden umfangreiche Restaurierungen durchgeführt, wobei man auf die breiten Zinnen des Bergfrieds ein neues Walmdach aufsetzte.

Im Jahr 2005, nach dem Tod Villgrattners, verkaufte dessen Tochter die Burg an die Unternehmerfamilie Loacker. Die Familie Loacker betreibt in Heinfels eine Süßwarenfabrik. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.