Die Schatzwände   

(Rotspitze bei Oberstalleralm)

Wo nur der Kafte Tenigl das viele Geld her hat, rätselten die Villgrater herum, als das arme Bäuerlein eines Tages Grund und Boden am unteren Lahnberg erwarb und zu bauen begann.Tenigl, der ist ein einer armseligen, ständig Vermurungen ausgesetzten Hütte hauste,nannte nur eine Kuh, eine Geiß und einen kleinen Wisenfelck sein eigen.Nun hatte sich das Glüksrad für ich gedreht . ohen auf die nurgierigen Fragen der Nachbarn zu achten, holte er sich Handwerksleute vom Sillianberg und baute fleißig darauf los, so das der Villgrater in kurzer Zeit ein schuckes, gemausertes Feuerhaus heranwachsen sahen, dem Tenigl ein großes, hölzernes Futterhaus zur Seite stellte.Wald , Feld und Vieh wurden gekauft und zu guter Letzt Hochzeit gehalten, Sein Weib schenkte ihm zwei Söhne, die, bescheiden und in Gottesfurcht erzogen, tüchtige Bauern zu werrden versprachen. Tenigls Reichtum schin unerschöpflich zu sein .Als er eines Tages im Kapitelhaus zu Innichen geschätehalbber vorsprach, erlaubte er sich den Spaß, den Kapitelamtmann zu fragen,wieviel er für den Villgrater Zehent verlangen würde, denn er sei willens, diesen aufzukaufen. Lachen nannte der Amtmann, der Humor hatte, aber an einen Verkauf dieser erträgllichen Einkünfte überhaupt nicht dachte eine sehr hohe Summe und stellte die Bedingung, das Geld binnen 24 Stunden bei ihm zu erlegen sei, andernfalls Tenigl eine tüchtige Buße bezahlen müsse.Erstens kommt es anders, zweitens als man denktsprachlos ließ sich der Kapitelamtmann in seinem Polsterstuhl fallen, als noch vor der vereinbarten Zeit Tenigl bei ihm erschien und die harten Dukaten auf den Tisch zählte. Da der Amtmann das Ganze als Scherz betrachtet hatte, kam er nun in die fößte Velegenheit, den jetzt war es an ihm, das Bußgeld zu Entrichten. Das Stift dachte nicht daran,dem Villgrater Zehent zu verkaufen, und man einigte dich dahin, dm Tenigl und seinen Leibeserben auf ewige Zeiten alle Abgaben für seinen Hof zu erlassen, auf das er vom Handel zurückstehe. Ein schöner Herbst ging wieder zu Ende. Der Kafte Tenigl aber lag in seiner Kaser zu Oberstaller im Sterben. Noch zu keinem Menschen hatte er über die Quelle seine Teichtumes gesprochen, nun gedachte er den beiden Söhnen als wervollstes Vermächtnis die Fundstelle des Goldes in der Reate zu zeigen, bat diese, ihn auf eine Tragbahre zu betten und in die Schatzwände zu tragen.Sie Gehorten dem Wunsche des schwerkranken Vaters,doch schon in der Milate Lärche trat ihnen der Tod entgegen und Tenigl hauchte sein Leben aus. Gas Geheimnis nahm er mit ins Grab- ob er damit seinen fleißigen Söhnen nicht den größten Liebesdienst erwiesen hatte?

Viel Wasser hatte seit jener Begebenheit der Villgraterbach der Drau zugeführt, als die Talbewohner den sogenannten scgwarzen Philipp, einen verwilderten Strolch, dessen Herukunft in Dunkelheit  gehüllt blieb, immer wieder zu den Schatzwänden emporsteigen sahen von denen er schwer bepackt zurückkehrte.Man vermutet, er hat jene Goldader wieder entdeckt.

 

Wandertipp: eine leichte Variante. Von der Unterstolleralm unter der Rotspitze hinauf bis zu den Oberstalleralm und auf dem Rückweg über die Wiesen mit Blick auf die Almen zurück.

 

Anspruchsvolle Variante: Von der Untersolleralm auf die Rotspitze